🦗 Überraschung im Garten
Eine flügellose Gottesanbeterin (Pseudoyersinia subaptera)
Ein seltener Gast zwischen Blumentöpfen
An einem sonnigen Nachmittag im April entdeckten wir in unserem Garten in der Ostalgarve einen ungewöhnlichen Insektenbesuch: Zwischen Blumentöpfen und trockenem Sand bewegte sich langsam eine kleine, unscheinbare, aber faszinierende Gottesanbeterin. Bei genauerer Betrachtung fiel auf: Sie hatte keine Flügel, wirkte gedrungen und war auffallend gut getarnt – ein erstes Indiz dafür, dass es sich um die seltene Art Pseudoyersinia subaptera handeln könnte.
Steckbrief: Pseudoyersinia subaptera – die „Penusa“
Diese Art gehört zur Gattung Pseudoyersinia, einer ursprünglich nordwestmediterranen Gruppe flügelloser Gottesanbeterinnen. Sie kommt u. a. auf Mallorca, Ibiza, Sardinien sowie in Südfrankreich und Portugal vor – dort allerdings nur sehr lokal und selten. Aufgrund ihres flügellosen Körperbaus ist sie nicht flugfähig, was die Fortbewegung auf den Boden beschränkt und sie stark von anderen Mantiden unterscheidet.
🔍 Gattung: Pseudoyersinia
🔍 Art: Pseudoyersinia subaptera
🔍 Geschlecht: Weiblich (♀) – erkennbar an der Körpergröße, dem fehlenden Begattungsorgan sowie dem stark entwickelten Hinterleib.
🔍 Merkmale: Sandfarbene Tarnung, kurze Vorderbeine, dreieckiger Kopf mit großen Komplexaugen, kein Flügelansatz sichtbar.
🔍 Lebensraum: Trockenes Buschland, Gras- und Sandflächen, Gärten mit mediterraner Vegetation. Bilder der Begegnung
📸 Erste Entdeckung im Garten

📸 Faszinierende Details


📸 In Lauerstellung

Schutz und Bedeutung
Die Pseudoyersinia subaptera gilt in vielen Regionen als gefährdet, da ihr Lebensraum durch Landwirtschaft, Urbanisierung und invasive Pflanzenarten zunehmend eingeschränkt wird. Jede Beobachtung ist daher nicht nur spannend, sondern auch wertvoll für die Dokumentation ihres Verbreitungsgebiets.
💡 Hinweis für Naturfreunde:
Bitte keine Mantiden einfangen oder umsetzen – auch wenn sie klein und harmlos wirken. Sie spielen eine wichtige Rolle im ökologischen Gleichgewicht, auch in Gärten. Fazit Die Begegnung mit dieser kleinen, unscheinbaren Gottesanbeterin war ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie viel verborgenes Leben selbst in kultivierten Gärten existiert. Wer mit offenen Augen durch die Natur geht, kann auch in vermeintlich vertrauter Umgebung echte Raritäten entdecken.